Kreislaufkultur zum Angreifen

Vergangenes Wochenende ging die illustre Eröffnung des FEZ 23, das „Festival zur Entwicklung der Zukunft“, in den Dornbirner Sägenhallen bei großem Andrang über die Bühne. Die Veranstalterin, die CampusVäre – Creative Institute Vorarlberg, läutete damit ihr zehn Tage dauerndes Festival mit Fokus auf die Kreislaufkultur ein. Außergewöhnliche Aktionen zum Mitmachen animieren zum Nach- und Mitdenken sowie zum Netzwerken. Noch bis zum 15.10. gibt das Festival Impulse, der Eintritt zu fast allen Veranstaltungen ist kostenfrei. 

Das FEZ 23, das „Festival zur Entwicklung der Zukunft“, das heuer bereits zum zweiten Mal stattfindet, ist eröffnet, der Gästeandrang in den Dornbirner Sägenhallen ist groß. Das Event zeigt dieses Jahr während insgesamt zehn Tagen, wie Kreislaufwirtschaft funktioniert – am Beispiel der CampusVäre.„Die CampusVäre ist eine Plattform und Vermittlerin zwischen unterschiedlichen Disziplinen und vor allem ein Reallabor für Zukunftsansätze. 

 

Mit dem Festival laden wir alle dazu ein, sich selbst ein Bild davon zu machen“, umreißt Geschäftsführerin Bettina Steindl die Rolle der Veranstalterin. „Das Interesse am Festival heuer übertrifft unsere Erwartungen bei Weitem. Der große Andrang zeigt uns, dass wir mit dem Thema Kreislaufwirtschaft den Finger am Puls der Zeit haben“, betont Clarissa Rhomberg, die Kuratorin des FEZ 23. Weitere spannende Programmpunkte rings um die Schlüsselbegriffe wie „Reuse“, „Rethink“, „Reduce“ oder „Remanufacture“ stehen noch bis Sonntag, 15.10.23 an. Der Eintritt ist mit Anmeldung bei fast allen Veranstaltungen frei.

CampusVäre als Beispiel für weitsichtigen Lebensstil
Am Freitag, den 6.10.23, lud das designforum Vorarlberg im Rahmen der Ausstellungseröffnung "beyond aesthetics" in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz erstmals an seinen neuen Standort in die CampusVäre. Die Wiedereröffnung stieß auf großes Interesse in der Region: 100 Personen, unter anderem auch Landesrat Marco Tittler und Martin Dechant, Fachgruppenobmann Werbung und Marktkommunikation, Sparte Information und Consulting, kamen zum inspirierenden Ereignis. „Zahlreiche Menschen im Land pflegen einen sehr bewussten Umgang mit Ressourcen. Dieser weitsichtige Lebensstil gehört zur DNA der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Die CampusVäre als lebendiges Beispiel ist ein Aushängeschild dieser Entwicklung“, betonte Landesrat Marco Tittler. Kulinarisch inspirierend war auch das Gericht des Abends: Die nach dem „REMANUFACTURE-Prinzip“ neu zusammengestellten und servierten Gerichte basierten auf überschüssig produzierten, noch hochwertigen Speisen von fünf heimischen Gastrobetrieben und basieren auf einer Kooperation des Festivals mit den Fanni Amann Tagen.

Was geht und wer soll was beitragen?
Am Samstag, den 7.10.23, hieß es an der Festtafel der CampusVäre mit 98 besetzten Plätzen „ausverkauft“: Die sinnlich, provokative Performance des Food-Design-Kunstduos honey & bunny sensibilisierte das Publikum emotional und interaktiv im Umgang mit bzw. gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Hierfür saß der Künstler Martin Hablesreiter selbst in der Mülltonne, in die jede:r gegebenenfalls den nicht ausgegessenen Teller leeren sollte. Passend zum Thema Kreislaufwirtschaft gab es dann am Sonntag den Kinofilm „The Green Lie“ des österreichischen Dokumentarfilmers Werner Boote mit anschließender Podiumsdiskussion mit dem Regisseur zu sehen. Er macht sich auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem allgegenwärtigen Schlagwort Nachhaltigkeit. „Im Anschluss an dem Film erörterte ein sehr interessiertes Publikum die Frage, was man als Individuum selbst zu einem nachhaltigen Leben beitragen kann und inwieweit es systemische Veränderungen braucht. Es gab viele wertvolle Beiträge, die die öffentliche Diskussion weiter vorantreiben“, fasst Bettina Steindl zusammen.

FEZ 23 – noch bis 15.10.2023
Ab Dienstag, den 10.10.23 erörtert das FEZ 23 in Workshops, Führungen und anderen Formaten, wie Produkte durch Reparieren und Wartung noch lange weitergenutzt werden. Am Mittwoch, 11.10. steht im Fokus, wie wir mit weniger Ressourcen auskommen können und am Donnerstag, 12.10. geht es um die Frage, wie Material wieder aufbereitet wird, um Neues daraus zu machen. Wie Produkte sich ändernden Anforderungen angepasst werden, ist dann am Freitag, den 13.10. das zentrale Thema. Und am Wochenende 14. und 15.10. geht das FEZ den Fragen nach, wie Teile oder ganze Produkte eine neue Funktion erhalten bzw. wie Ungenutztes Energie für Neues liefert.Wir freuen uns über Reservierungen für die Workshops, die Vorträge, etc unter hello@c-i-v.at“, erklärt Bettina Steindl abschließend.

Über das Festival zur Entwicklung der Zukunft
Das „Festival zur Entwicklung der Zukunft" im Rahmen der Creative Week Austria hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit Mitwirkenden und Gästen zahlreiche kluge und sinnvolle Lösungsansätze auf die Frage nach einer besseren Zukunft zu erarbeiten. Verschiedene Ausstellungen, Vorträge, Workshops, Art-Dinners und Hallengespräche widmen sich heuer eingehend dem Thema Kreislaufkultur und wie diese breitenwirksam gelingen kann. Ein Beispiel dafür ist das besondere, von den „materialnomaden“ aufgebaute Bauteillager, das derzeit in der CampusVäre entsteht: Elemente aus sanierungsbedürftigen Immobilien werden dort aufbereitet und stehen so wieder für neue Einsatzmöglichkeiten bereit.

Alle Informationen zum Programm und den Speaker:innen gibt es unter www.c-i-v.at/de/fez-23.