Blogbeitrag II Innovation Agent Academy:
Create & Ideate.

...von Julia Beck, CampusVäre-Stipendiatin der 'Innovation Agent Academy' in Kooperation mit Creative Region Linz & Upper Austria 

Letzte Woche war es wieder so weit. Das dritte Modul des Lehrgangs “Human Centered Innovation & Design Thinking” fand statt. Aufgrund der aktuellen Situation rund um Corona, fand das Modul leider digital statt. Nichtsdestotrotz wurden zwei Tage konzentriert und mit voller Energie gearbeitet. Dazu haben wir im Vorfeld von Katharina Ehrenmüller, die uns ganz fantastisch durch das Seminar leitet, die notwendige Ausstattung per Post erhalten: Haftnotizen in unterschiedlichen Farben und Größen, Kudo-Karten und – für potentielle Energietiefs vor dem Bildschirm – köstliche Motivations-Schokolade.

Das Modul stand unter dem Motto “Create & ideate. Finding better ideas and solutions.” Katharina hat uns eine Menge unterschiedlicher Kreativitätstechniken für die Ideenentwicklung mit auf den Weg gegeben. Dass diese auch einwandfrei im digitalen Raum angewendet werden können, um gemeinsam Ideen und Lösungen zu entwickeln, haben die beiden Seminartage unter Beweis gestellt. 

Am Beginn stand die Ausarbeitung der How-Might-We (oder Wie-können-wir) Fragen. Die Definition dieser Fragen helfen, das Problem sowie den entstehenden Mehrwert klar und verständlich zu formulieren. Die Fragen dienen von der Überleitung von der Recherchephase zur Ideenentwicklung und zur Fokussierung der Einblicke aus der Recherche. An dieser Stelle im Prozess wird mit Fragen gearbeitet, da Fragen das Hirn automatisch dazu animieren, in Lösungen zu denken. Hier konnten wir direkt die erste Kreativitätstechnik anwenden und haben unsere Fragen mit Hilfe eines Würfelspiels von unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Zur Ideenentwicklung hat uns Katharina verschiedene Methoden vorgestellt, welche wir direkt im Rahmen des Projekts für die Volkshilfe OÖ angewendet haben. Bei der “Lightening Demo” erweiterten wir unseren Horizont und suchten außerhalb der Branche nach bestehenden Ideen. Mit “Crazy 8” ließen wir unseren eigenen Ideen freien Lauf, die “Kopfstandmethode” stellt regelrecht Ideen auf den Kopf, in dem sie anstatt positiv negativ formuliert werden, und der “Ideenturm” zeigt, wie auf Ideen anderer aufgebaut werden kann und dadurch wieder neue Lösungen entstehen. Bei der Ideenentwicklung steht vor allem Quantität im Vordergrund. Die Qualität wird später im Prozess, bspw. mit der Money-Magic-Matrix, bewertet.

Bei allen Methoden gab es immer ein wesentliche hilfreiche Technik: Timeboxing. Wer kennt es nicht – man bleibt gedanklich bei einer Idee stecken oder verliert sich in gemeinsamen Diskussionen. Ein im Vorfeld definiertes Zeitfenster hilft, den Fokus nicht aus den Augen zu verlieren.

Katharina hat es geschafft, die zwei Tage vor dem Bildschirm sehr abwechslungsreich zu gestalten. Dies nicht nur Dank der unterschiedlichen Kreativitätstechniken, sondern auch Dank der unterhaltsamen wie auch kreativitätsanregenden Energizern zwischendurch. Die Mischung aus Aufgaben und Techniken, die individuell und gemeinschaftlich bearbeitet bzw. angewendet wurden, haben die Tage sehr kurzweilig gemacht und so war auch für jede:n unterschiedlichen Lerntypen etwas dabei. Dass jede:r Inhalte auf die ein oder andere Weise besser aufnimmt und verarbeitet, zeigt die wundervoll, kreativ gestaltete Mitschrift von Sabine Kleinhagauer. Vielen Dank, dass sie uns ihre “visual notes” zur Verfügung stellt und uns so das Erinnern an die Key Learnings vereinfacht.

Ein weiteres Dankeschön gilt Melanie Müller. Sie ist Mindfulness-Trainerin und auch Teilnehmerin des Lehrgangs. Melanie gab uns Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit und Kreativität. Achtsamkeit kann dabei helfen, gewohnte Denkmuster zu verlassen und die geistige Flexibilität zu fördern. Dass Achtsamkeitsmeditationen divergentes Denken fördert, durften wir am zweiten Tag gleich selbst testen. Melanie hat uns durch eine wundervolle Meditation geleitet, bevor wir mit den unterschiedlichen Kreativitätstechniken starteten.

Im nächsten Jahr geht es weiter mit dem nächsten Modul - “Prototype & evaluate. Building better ideas and solutions.”. Auch wenn die beiden digitalen Tage sehr abwechslungsreich und produktiv waren, freuen wir uns alle auf ein nächstes Treffen in Präsenz vor Ort. In diesem Sinne wünsche ich allen Leser:innen eine schöne Adventszeit sowie einen achtsamen und kreativen Start in das neue Jahr 2022!